Lübeck: Integration auf dem Spielplatz

Bereits 2009 startete Heilsarmee-Kapitän Eduard Hilligsberg mit der „Spiele-Kutsche“. Der Leiter der Heilsarmee in Lübeck fuhr mit einem Kleinbus voller Spielsachen regelmäßig in den Lübecker Stadtteil Eichholz, der einen hohen Anteil an ausländischen Bewohnern hat. Am Rande eines Platzes baute er die Spiele auf. Es dauerte nicht lange und die ersten Kinder kamen voller Neugierde auf ihn zu.

Heute warten jede Woche bis zu 50 Kinder voller Vorfreude auf das Heilsarmee-Team. Sie spielen gemeinsam Ball, laufen auf Stelzen, wetteifern bei verschiedenen Brettspielen, lesen in der Comic-Bibel, singen, malen – und sind für ein paar Stunden glücklich. Es ist ein fröhlicher Nachmittag, an dem sie sorglos und voller Vertrauen aufeinander zugehen. „Für die meisten durch Armut und Ausgrenzung geprägten Kinder ist das eine ganz neue Erfahrung“, sagt Eduard Hilligsberg.

Durch die Spiele-Kutsche ergeben sich zunehmend gute Kontakte zu den Eltern. Viele hatten anfangs Berührungsängste. Sie dachten, ihre Kinder dürften nur mitspielen, wenn sie ebenfalls Christen seien. Denn Erfahrungen von Verfolgung aus ethnischen oder anderen Gründen haben viele vorsichtig werden lassen. Dank der Arbeit von Eduard Hilligsberg und seinem Team erfahren sie, dass Menschen ihnen mit Respekt und Wertschätzung begegnen, unabhängig von Religion oder Herkunft.

Trotzdem sind gerade Gespräche über den christlichen Glauben und die Unterschiede zwischen den Kulturen immer wieder beliebte Themen bei den Eltern. Die Menschen tauschen sich gerne aus und lernen voneinander. Viele sind zudem auf die Hilfe der Heilsarmee angewiesen. Deshalb nimmt das Team der Spiele-Kutsche seit einiger Zeit gebrauchte Kleidung und gespendete Lebensmittel mit, um sie an die anwesenden Eltern zu verteilen.

www.heilsarmee.de/luebeck

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