Das Park-IN in Hamburg

„Wir lassen niemanden allein“

Das Park-IN in Hamburg-Billstedt, Kontakt- und Beratungsstelle der Heilsarmee, sorgt sich um Menschen, deren Leben durch Alkoholsucht aus den Fugen geraten ist. Die Mitarbeiter betreuen im Laufe eines Jahres fast 400 Personen – zum weitaus überwiegenden Teil suchtkranke und suchtgefährdete Menschen. Über 7.000 Besuche im Jahr verzeichnet die Einrichtung jährlich. Im Rahmen der Betreuung setzen sich die Hilfesuchenden in intensiven Gesprächen mit ihrer Lage und Zukunft auseinander.

25 Jahre Suchtarbeit in Hamburg

Am 3. September 1993 öffnete die Heilsarmee das „Park-IN“. Mittlerweile ist die Kontakt- und Suchtberatungsstelle ein fester Bestandteil der Hamburger Suchtkrankenhilfe geworden.

Das Konzept der niedrigschwelligen Suchtarbeit mit dem Ziel der „Harm Reduction“ hat sich bewährt. Durch das Zusammenspiel von Basishilfe (Tagesaufenthalt, Mahlzeiten, Duschangebot, Kleiderausgabe), Straßensozialarbeit (Hamburger City und Hamburger Osten), Einzelfallhilfe (soziale und suchtspezifische Beratung und Betreuung) und ärztliche Akutversorgung sind wir in der Lage unserer zumeist chronisch suchtkranker Klientel eine umfassende und adäquate Unterstützung anzubieten.

Nicht wenigen Klienten und Klientinnen gelang es dadurch, ihren Suchtmittelkonsum so einzuschränken oder aufzugeben, dass sich ihre physische und psychische Gesundheit stabilisieren bzw. verbessern konnte und sie in ihrem Umfeld sozialverträglich leben können. Aber auch denjenigen, die diesen Weg nicht geschafft haben, haben wir ein Stück ihrer Menschenwürde wiedergeben und tätige Nächstenliebe geübt.

Michael Lenger, der für die Fachkoordination und Straßensozialarbeit des Park-IN verantwortlich ist, berichtet: „Wer den Weg ins Park IN findet, hat schon eine sehr große Entscheidung getroffen. Er akzeptiert sein Suchtverhalten als Krankheit. Viele Besucher haben Begleiterscheinungen wie psychische Erkrankungen, finanzielle Sorgen oder Wohnungs- und Arbeitslosigkeit. Daher sind unsere Angebote so vielseitig.“ In der Einrichtung erhalten suchtkranke Menschen beispielsweise warme Mahlzeiten und Hygieneartikel und können eine treuhänderische Geldverwaltung oder die Vermittlung in weiterführende Therapie-Einrichtungen in Anspruch nehmen. Über allem steht die gemeinsame Suche nach einem Weg, mit der Sucht zu leben oder diese zu bewältigen.

Halt und Hilfe für suchtkranke Menschen

Manchmal ist eine bessere Zukunft schon eingetreten, wenn es keine Verschlechterung gibt“, beschreibt eine Mitarbeiterin des Park-IN die täglichen Herausforderungen. Die qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­beiter führen die Kranken in rea­lis­ti­schen Schritten an ein selbst­be­stimm­te­res Leben heran. Dazu gehören Ein­zel­ge­sprä­che, in denen alko­hol- und dro­gen­kran­ke Männer und Frauen mehr über sich und ihre Krank­heit erfahren. In Moti­va­tions­grup­pen können sie sich gegen­seitig stützen und das Selbst­wert­ge­fühl stärken – einer der wich­tig­sten Bau­stei­ne einer erfolg­rei­chen Therapie. Und manch einer ist stolz, wenn er eine Urkunde über­reicht bekommt, die von seinem persönlich erreichten Ziel zeugt.

Einstieg zum Ausstieg

Die ersten Kontakte zur Suchthilfe kommen oft durch die zwei Straßensozialarbeiter des Park-IN zustande. Sie sind in den Hamburger Szenetreffpunkten unterwegs und suchen das Gespräch. Ihnen vertraut man hier, wo Drogen konsumiert, ja sogar gehandelt werden. Sie kennen die Antworten auf Fragen wie „Wo und wie kann man den Einstieg in den Ausstieg finden?“ Die Streetworker werden in regelmäßigen Abständen durch eine Ärztin des Park-IN begleitet. Ihre Aufgabe ist es, Hemmschwellen abzubauen und die Erstberatung zu leisten. Einige folgen ihrer Einladung ins Park-IN, was oft dringend notwendig ist, denn der körperliche Verfall durch die Sucht ist groß.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Die Heilsarmee sorgt sich um suchtkranke Menschen, die ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen. Alkohol- und drogenkranke Menschen brauchen gezielte Hilfe. Für diese wertvolle Arbeit sind unsere Sozialeinrichtungen und Gemeinden jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

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