Tag der Wohnungslosen
Die Träger der Wohnungsnotfallhilfe in Kassel, die Soziale Hilfe e. V., das Diakonische Werk Region Kassel und die Heilarmee KdöR, Sozial-Center Kassel sowie die Drogenhilfe Nordhessen e. V. luden anlässlich des bundesweiten Tages der Wohnungslosen am Montag, den 11.09.2023 ab 10 Uhr zu Gesprächen über diese Frage auf den Opernplatz in Kassel ein. Dort wurde das Thema der Diskrepanz zwischen benötigten Wohnraum und Angebot desselbigen visualisiert.
Im vergangenen Jahr hat die gestiegene Nachfrage und der gleichzeitig stagnierende Wohnungsbau den Druck auf dem Wohnungsmarkt erhöht. Die Schwierigkeiten der Wohnungsanmietung haben sich damit für alle Personen in prekären Wohnverhältnissen, aber auch für alle anderen Menschen verschärft. Die beabsichtigten Wohnungsneubau-Vorhaben sind aufgrund gestiegener Bau- und Zinskosten überwiegend zum Erliegen gekommen.
Die Entwicklung, dass sich „die Zahl der Sozialwohnungen in Kassel in 20 Jahren halbiert“ hat (Bastian Ludwig, HNA 19.08.2023) und nur noch für etwa 5,4% des Kasseler Wohnungsmarktes eine Sozialbindung besteht, spitzt die Lage zusätzlich zu.
Ohne den Bau von mehr Wohnungen, auch und gerade im geförderten Spektrum, wird die existenzielle Situation der Wohnungslosigkeit nicht lösbar sein. Kurzfristig hilfreich ist eine engere Zusammenarbeit der Wohnungswirtschaft mit den Akteuren der Sozialarbeit in diesem Bereich. So haben die drei freien Träger der Wohnungsnotfallhilfe ihre Bemühungen verstärkt und mit der Stadt Kassel und Unterstützung durch Wohnungsbaugesellschaften das Projekt Housing First in Kassel gestartet.
Über Fragen diese Thematik betreffend kamen die Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen mit interessierten Bürgern ins Gespräch und leisteten so einen Beitrag das Thema der Wohnungslosigkeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.