Advent, Weihnachten und Silvester 2017

„Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen.“  Jesaja 54, 2+3

Die Pflöcke weiterstecken als Korps? Wie geht das? Vor dieser Herausforderung stehen wir als Korps. Wie können wir mit begrenzten Möglichkeiten und Ressourcen in Stuttgart arbeiten? Diese Frage stellt sich für uns immer wieder. Doch Gott gibt uns eine Antwort, er selber spricht und handelt in dieser Situation. Er selber steckt die Pflöcke weiter und er erweitert unser Gebiet.

Zunächst durften wir schon in der Vorweihnachtszeit beim jährlichen Adventsbazar merken, wie wir uns zur Rechten und zur Linken ausgebreitet haben: hatten wir doch dieses Mal zum ersten Mal Grillwürstchen beim Cannstatter Adventsbazar angeboten, die sehr gut angenommen wurden. Dadurch kam auch manches Gespräch, manche Einladung zustande, was uns sehr gefreut hat.

Etwa eine Woche später, beim Stand auf dem Cannstatter Niklasmarkt, haben wir nicht nur handgemachte Basteleien verkauft, wir konnten auch einen Topf für die Topfkollekte aufstellen und kamen auch hier mit Menschen ins Gespräch.

Auch unsere erste gemeinsame interne Weihnachtsfeier als vereinigtes Korps war ein besonderer Moment.

Dann kam Heiligabend. Im letzten Jahr hatten wir über 150 Menschen in unserem Saal in der Rotebühlstraße an Heiligabend zu Besuch. Wie sollte es jetzt in diesem Jahr weitergehen - ohne diesen großen Saal?

Wir haben also angefangen, Weihnachtstüten zu packen. Gefüllt waren sie mit Schokolade, einen warmen Schal, einem Weihnachtsevangelium und anderen guten Dingen. Am Ende waren es fast 250 Tüten, die fleißige Hände gepackt haben. Doch 250 Tüten haben, und 250 Tüten zu verteilen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Zusätzlich hatten wir noch bei der Deutschen Bahn angefragt, ob wir den Cannstatter Bahnhof für einen Gottesdienst nutzen können.

Für uns als Gemeinde alles ein großes unbekanntes Feld, das dort auf uns wartete. Wie würden die Menschen reagieren? Gibt es überhaupt so viele Menschen, die am Heiligabend unterwegs sind?

Am Ende durften wir dann wirklich unsere Pflöcke weiterstecken und viele Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus bekannt machen. Vier Gruppen von Mitarbeitern zogen los, um Menschen damit eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Eine Gruppe ging in ein nahegelegenes Altersheim, um dort den Mitarbeitern Danke zu sagen für ihren Dienst an Heiligabend. Eine Gruppe war bei der Polizei. Eine dritte Gruppe machte sich zum Cannstatter Bahnhof auf und die vierte war am Stuttgarter Hauptbahnhof unterwegs. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Tüten verteilt und wir hätten noch mehr verteilen können! Wir hatten viele gute Begegnungen an diesem Abend und für einige Menschen war unsere Tüte das einzige Weihnachtsgeschenk, das sie an Heiligabend erhielten.

Den Abschluss dieses Abends bildete ein kurzer Gottesdienst in der Bahnhofshalle von Bad Cannstatt. Christen aus verschiedenen Gemeinden beteiligten sich daran und gemeinsam füllten wir die riesige Bahnhofshalle mit Weihnachtsliedern und dem Evangelium von der Geburt Jesu Christi.

Silvester - "the same procedure as last year"? Nicht ganz. Hatten wir die letzten Jahre Silvester im großen Stuttgarter Korpssaal gefeiert, so war auch hier die Frage: wie dieses Jahr feiern? Nun, wir haben nahezu genauso gefeiert, wie sonst auch. Nur eben nicht in Stuttgart-West, sondern in Bad Cannstatt. Wir hatten also auch einen Jahresabschlussgottesdienst mit etwa 45 Teilnehmern, bei dem jeder wieder einen Bibelvers für das kommende Jahr ziehen konnte, wir haben gemeinsam Gott für das vergangene Jahr gedankt und ihn um seinen Segen für 2018 gebeten. Und wir hatten auch diesmal wieder die Gelegenheit, bei einem bunten Buffett Gemeinschaft untereinander zu haben.

Auch wenn vieles anders, ungewohnt war - Gott war und ist derselbe. Und dafür wollen wir ihm danken.

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