„Die Heilsarmee war meine letzte Hoffnung“

Serkan Cetinkaya, Berliner Schauspieler, Comedian und Produzent (Foto: Mirjam Knickriem)

Serkan Cetinkaya ist kurz davor die Suche nach seinem Cousin in Australien abzubrechen. Seit vier Monaten versucht er ihn schon zu kontaktieren – erfolglos. Doch was ist überhaupt passiert, und wie konnte die Heilsarmee dem Berliner Schauspieler schließlich helfen?

Vergangenes Jahr verstarb Serkan Cetinkayas Onkel in der Türkei. Um Erbschaftsangelegenheiten zu regeln, mussten alle nächsten Verwandten angeschrieben werden. Doch Cetinkayas Cousin, der in Australien lebt, konnte nicht erreicht werden.

Daher ging der 47-jährige Berliner Schauspieler im Internet auf die Suche. Tatsächlich fand er schnell Accounts seines Cousins in den sozialen Medien. Doch auf Kontaktversuche reagierte sein Cousin nicht, da er anscheinend nicht mehr aktiv auf den Plattformen agierte. Danach schrieb Cetinkaya das College an, an dem sein Cousin als Dozent tätig ist. Doch auch diese Kontaktaufnahme blieb erfolglos. Schließlich wandte der Schauspieler sich an die australische Botschaft mit erneut enttäuschendem Ergebnis: Da der Botschaft kein Melderegister vorliegt, konnten sie der Bitte um Kontaktaufnahme nicht nachkommen.

Foto: Mirjam Knickriem

„Ich war kurz davor, selbst nach Australien zu fliegen“

Vier Monate war Serkan Cetinkaya nun schon auf der Suche nach seinem Cousin in Australien, als er auf der Webseite der australischen Botschaft einen Link fand, der auf die Homepage des Internationalen Suchdienstes der Heilsarmee in Deutschland führte. „Die Heilsarmee war mein letzter Versuch. Ich war kurz davor, selbst nach Australien zu fliegen, was allerdings durch Corona nicht geklappt hätte“, erklärt Cetinkaya. Ohne sich große Hoffnungen zu machen, schrieb er Major Reinhold Walz vom Suchdienst der Heilsarmee an. Serkan Cetinkaya konnte nicht glauben, wie schnell er Rückmeldung erhielt: „Keine 48 Stunden später hatte ich schon eine Antwort.“

Sofort füllte er den Suchauftrag aus und schickte ihn mitsamt seinen bisherigen Rechercheergebnissen an den Suchdienst. Zu dem Zeitpunkt ist Serkan Cetinkaya schon sehr viel zuversichtlicher: „Da habe ich auch nicht mehr weitergesucht, sondern mich ganz auf den Suchdienst der Heilsarmee verlassen.“ Seine Zuversicht bestätigte sich, als Major Reinhold Walz bereits nach sechs Wochen den Kontakt zu Serkan Cetinkayas Cousin herstellen konnte. „Es ging sehr schnell und effektiv – 1A“, resümiert der Schauspieler zufrieden. „Ich habe die 50 Euro Spende sehr gerne bezahlt. Zum Vergleich wollte eine Privatdetektei in Deutschland 800 € für die Suche und eine Privatdetektei in Australien forderte sogar 1.500 Euro.“

Der Cousin war bei der ersten Kontaktaufnahme sehr überrascht, dass er gesucht wurde und befürchtete zunächst eine Anfrage zum türkischen Militärdienst. Doch als er von Serkan Cetinkaya hörte, freute er sich über den Familienkontakt.

Internationaler Suchdienst

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