Achtung, Achtung, Advent!
Der Blick auf die Waage zeigt mir deutlich: Achtung aufpassen! Und das gerade jetzt, wo in allen Geschäften die leckersten Sachen ausgestellt sind, eine Weihnachtsfeier die andere ablöst und die Adventskalender mit Schokolade gefüllt sind. Er ist echt anstrengend, dieser vorweihnachtliche Adventsmarathon, und endet zumeist mit zusätzlichen Kilos. Die Waage wird es uns im Januar unerbittlich anzeigen…
Dabei ist die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit. Die liturgischen Farben in den Kirchen zeigen: Die vier Sonntage vor Weihnachten gelten der Vorbereitung: Wir sollten uns innerlich auf das Fest der Feste einstellen: Gott wurde Mensch. Um den tiefen Sinn von Weihnachten zu erfassen sollten wir fasten und beten, sollten wir einmal alles Überflüssige beiseitelassen, sollten wir uns auf das Wesentliche beschränken.
Ich weiß, dass ich hier drei Worte benutze die völlig unpopulär sind: Besinnen, Fasten, Beten. Wer kommt heute noch zum Besinnen, wenn ein Termin den anderen jagt, wer will schon Fasten, wenn sich die Tische unter der Last der Leckereien biegen, wer hat schon Zeit zum Beten, wenn die Liste der Besorgungen noch lange nicht vollständig abgehakt ist?
Vielleicht kann Maria, eine der Hauptpersonen der biblischen Weihnachtsgeschichte für uns ein gutes Vorbild sein:
“Maria aber bewahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach.“
Evangelium nach Lukas Kapitel 2 Vers 19.
Wenn wir die Adventszeit ernst nehmen und zu ihrer eigentlichen Bedeutung zurückkehren wollen, dann sollten wir die Worte; Besinnung, Fasten und Beten nicht ganz aus unserem Sprachgebrauch streichen. Wir sollten sie in unser tägliches Leben umsetzen. Über die Geburt Jesu nachzudenken, einmal alles, was überflüssig ist, wegzulassen und dann mit Jesus Christus „ins Gespräch“ zu kommen, kann uns den wahren Sinn der Adventszeit eröffnen.
Major Alfred Preuß