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Alltagsgeschichte mit Gott

Diese Alltagsproblem hatte sich nicht angekündigt. Plötzlich stellte es mich vor eine Herausforderung, die ich allein nicht bewältigen konnte.

Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Gesichert stelle ich es an einer Friedhofsmauer ab. Als ich zurückkomme, lässt sich das Fahrradschloss nicht mehr öffnen. Ich drehe den Schlüssel, klopfe an den Zylinder und versuche, das sperrige Schloss zu öffnen. Nichts. Langsam macht sich Zeitdruck bei mir bemerkbar. "Herr, schenke Gnade, dass ich das Schloss öffnen kann", bete ich.

Zu Fuß gehe ich mit meinem Rucksack zum Supermarkt, um erst einmal einzukaufen, und kehre mit der Hoffnung zurück, dass mein zweiter Versuch erfolgreich ist. Ich bin eingeladen, und zu meinen Gastgebern will ich schließlich nicht zu Fuß mit den Lasten durch den ganzen Ort zurückgehen. Doch auch meine nächste Auseinandersetzung mit dem Fahrradschloss führt nicht zum Erfolg. Hinzu kommt, dass meine Stimmung mittlerweile am Boden ist. Ich kann mich abmühen, wie ich will - die Sperre lässt sich einfach nicht öffnen.

Seit meiner Kindheit kenne ich Jesus Christus und bin schon im Vertrauen zu ihm aufgewachsen. Daher frage ich ihn im Gebet: "Kannst du mir nicht helfen ?" Natürlich kann er das. Auf dem Rückweg vom Supermarkt hatte ich Leute mit Holz arbeiten sehen, und eine Wand voller Werkzeuge. Ich gehe die 60 Meter zurück und finde eine Tischlerwerkstatt. Dort kann ich meine Notlage schildern und auch glaubhaft versichern, dass ich mir keine Geschichte ausgedacht habe. Ein hilfsbereiter Herr kommt mit Werkzeug zu meinem Drahtesel und ist bei dem defekten Zylinder zunächst auch nicht erfolgreich. Erst ein Seitenschneider beendet mein Problem.

Ich bete nicht nur, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Jeden Tag kann ich die Gemeinschaft mit meinem himmlischen Vater erfahren. Ich entdecke, dass Gottes Hilfe sich manchmal nicht so verwirklicht, wir ich es mir vorstelle. Für mich war es Gottes Eingebung , meine Situation in der Werkstatt zu schildern, die auch noch so nah war . Mein niedergedrücktes Empfinden verwandelte sich in Dankbarkeit.

Übrigens kann keine Werkstatt weiterhelfen bei unserem größten Problem: der Gottentfremdung. Wir froh bin ich, dass Jesus uns alle zu sich einlädt:

"Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken" (Matthäus 11, 28).

Alfred Honsberg

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