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Buße und Heilsarmee gehören zusammen!

Dass Buße und Heilsarmee zusammengehören, liegt nicht nur an William Booth. – Der geneigte Leser möge mir die Lautmalerei der englischen Sprache verzeihen. War es doch Theodor Heuss, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, der (vor 1912) in Berlin als Redakteur arbeitete und die Versammlungen zum Buß- und Bettag von General Booth besuchte. Er schrieb damals: „Bußtag ist Booth-Tag.“ William Booth hinterließ einen prägenden Eindruck bei ihm: „Der Gründer der Heilsarmee vereint Macht und Liebe in sich.“

Und damit sind wir schon beim Thema: Buße und Liebe gehören zusammen. Die Liebe Gottes bewirkt, dass ein Mensch Buße tut, also umkehrt, dafür gibt es viele Beispiele in der Bibel. Da geht es zum Beispiel um die große Stadt Ninive. Der Prophet Jona (der mit dem Fisch) geht durch die Stadt und ruft: „Noch vierzig Tage, dann ist Ninive ein Trümmerhaufen!“ Die Leute erschrecken und fragen sich: „Was sollen wir tun?“

Sie beschließen, ihr Leben von Grund auf zu ändern. Sie wollen nichts Schlechtes mehr tun. Alle sollen sehen: Ihre früheren Fehler tun ihnen leid. Deshalb fasten sie und ziehen dunkle Trauerkleider an. Sogar der König legt seinen prächtigen Mantel ab, als er von Jonas Botschaft hört. Er steigt von seinem Thron und zieht sich einen Sack an. Dann befiehlt er den Leuten: „Betet alle zu Gott! Vielleicht können wir seinen Zorn besänftigen und er lässt uns am Leben.“ Die Menschen beten Tag und Nacht und hoffen auf Gottes Güte.

Erschrecken wir heute noch, wenn wir an das Ende unseres Lebens erinnert werden? „Mach uns bewusst, wie kurz unser Leben ist, damit wir endlich zur Besinnung kommen!“, Psalm 90,12 Hfa. Wir sind vielen Schreckensmeldungen ausgesetzt, aber wir werden nicht klug. Gott redet manches Mal im Leid deutlich zu uns, aber sobald es uns wieder besser geht, vergessen wir alle guten Vorsätze.

Können wir uns noch vorstellen, dass alle Bewohner Deutschlands bis hin zum Bundespräsidenten in „Sack und Asche“ Buße tun? Wenn wir bedenken, dass es den Buß- und Bettag nur noch in einem Bundesland, in Sachsen, als gesetzlichen Feiertag gibt, kann man seine Zweifel haben. Sind wir noch in der Lage, unser Unrecht einzusehen und vor Gott und den Menschen Buße zu tun?

Eine andere Geschichte von Buße und Liebe erzählt Jesus Christus im neuen Testament. Im „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ (Lukas 15) malt er uns das Bild eines Vaters vor Augen, der, von Sehnsucht und Liebe zum Sohn getrieben, am Weg steht und nach dem Sohn Ausschau hält. Von weitem läuft er ihm entgegen und fällt ihm um den Hals. Der Sohn ist bußfertig und rechnet sich keine Chance beim Vater aus. Aber der Vater nimmt ihn wieder als Sohn auf.

Diese Geschichte zeigt deutlich: Buße ist ein Gesinnungswandel, der konkrete Schritte mit sich bringt und eine positive Wende nach sich zieht. Der Sohn erkennt sein falsches Handeln und kehrt zum liebenden Vater zurück. Die Betonung liegt dabei auf den Worten „liebender Vater“ und weist uns auf eine Eigenschaft Gottes hin, die von vielen Menschen missverstanden wird. Gott ist eben nicht der „liebe Gott“, der zu allem, was wir tun, Ja und Amen sagt, sondern der „liebende Gott“, dem unser Wohl am Herzen liegt und der weiß, was für uns das Beste ist.

Es geht beim Thema Buße nicht darum, Einzelne an den Pranger zu stellen. Buße im biblischen Sinne bedeutet nicht, dass ich irgendeine Wiedergutmachung leisten muss, wenn ich einen Fehler gemacht habe, und damit ist dann vor Gott alles erledigt. Für das Dilemma, dass wir alle schuldig geworden sind vor Gott, gibt es nur eine Lösung, und die hat Gott selbst geschaffen.

Dazu ist Jesus Christus Mensch geworden und darum ist er am Kreuz gestorben, damit Sie und ich gerettet werden können. Das gilt ohne Ansehen der Person und das gilt für Sie und für alle Menschen. Eine Einsicht zu haben – seine Schuld einzusehen – ist der Anfang. Vom verkehrten Weg umzukehren und auf den rechten Weg zu kommen – Buße zu tun – ist der nächste Schritt. Um wirklich gerettet zu werden, die Schuld vergeben zu bekommen und ewiges Leben zu erhalten, ist darüber hinaus nötig, dass wir Jesus als Herrn und Retter annehmen und ihm unser Leben übergeben.

Bei der Begegnung von Jesus Christus und Nikodemus heißt es:

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat“, Johannes 3,16 NL.

Mit dieser zentralen Aussage der Bibel ist alles gesagt.

Alfred Preuß, Major

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