Könnte das Ihr Jahresmotto werden?
Wussten Sie, dass das Verschicken von Neujahrsgrüßen unter Adligen und Gebildeten schon im 15. und 16. Jahrhundert verbreitet war? Ein Brauch in christlichen Kirchen ist es übrigens, zu Beginn eines neuen Jahres Kärtchen mit einem Bibelvers zu verschenken. Vorzugsweise ist es die Jahreslosung der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen. Für dieses Jahr wählte sie:
„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“
Römerbrief 15,7
Über den Satz des Apostels Paulus haben wir in der Redaktionssitzung gebrütet. Was hat er mit mir, mit uns, mit dem Heute zu tun? Spontan warfen wir in die Runde, was uns in den Sinn kam. Brainstorming nennt man diesen kreativen Weg zur Ideenfindung. Am Ende waren meine Kollegen und ich erstaunt, wie viele Lebensthemen der Bibelvers berührt: Ausgrenzung, Freundschaft, Toleranz, Respekt, Selbstwert, Minderwertigkeit, (Mit-)Menschlichkeit, Vorurteile. Sogar über Mobbing sprachen wir. Und über die Fragen: Bin ich wertvoll? Warum nimmt Gott mich an – wenn ich doch schon an mir selbst (ver)zweifle? Wie ist dieser Gott eigentlich, der ohne Ansehen der Person jeden Menschen wertschätzt – und annimmt? Nachdenken, sinnieren, meditieren, beten. Genau dazu lädt die Jahreslosung 2015 auch Sie ein. Auf dem Weg zur Arbeit, gemeinsam mit anderen oder in stillen Momenten. Ich gebe zu, in Zeiten der Informationsflut und mobilen Medien ist es herausfordernd, über lediglich einen Satz nachzudenken. Doch wie gut, dass wir für die Jahreslosung 365 Tage Zeit haben.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken.
Romy Schneider