Menschheit in Not
Das Leben für den anderen geben.

In dem Film „U-Boot in Not“ spielen sich dramatische Ereignisse ab. Das Atom-U-Boot USS Neptun sinkt nach der Kollision mit einem Frachter. Die Rettung der 41 überlebenden Besatzungsmitglieder erweist sich als schwierig, da das U-Boot auf einem Felsenriff liegt und abzurutschen droht. Das Rettungsboot DSRV (Deep Submergence Rescue Vehicle) eilt zu Hilfe, doch durch einen Erdrutsch wird die Ausstiegsluke des U-Boots zugeschüttet. Jetzt kommt die Snark zum Einsatz, ein Mini-Tauchboot. Die Aktion gelingt, doch dann gerät die Neptun in Schieflage, sodass die DSRV doch nicht an die Ausstiegsluke kommt. Die Lage wird noch hoffnungsloser, als die Männer versuchen, die restlichen Pressluftreserven abzulassen, um freizukommen. Dabei bricht ein Schott und, um die Flutung des gesamten U-Boots zu verhindern, muss das nächste Schott sofort geschlossen werden. Dabei muss der Kommandant mit ansehen, wie zwei seiner Männer jenseits des Schotts zurückbleiben und ihr Leben für die anderen opfern.
Doch noch immer ist die Ausstiegsluke nicht erreichbar, weil die Neptun an einem Felsvorsprung hängen bleibt. Durch eine Sprengung soll dieses Hindernis aus dem Weg geräumt werden. Das gelingt zwar, aber das U-Boot droht vom Felsenriff zu rutschen, als die DSRV die Männer aufnehmen will. Um das zu verhindern, schieb der Kapitän der Snark das kleine Tauchboot als Keil unter die Neptun, wodurch die Snark zerquetscht wird. Er geht für das Gelingen der Rettungsaktion ebenfalls in den Tod.
Das Leben für den anderen geben.
Es ist eben dieser Gedanke, der mir den Film von 1978 in Erinnerung gehalten hat: Im Bewusstsein, andere zu retten, das eigene Leben hinzugeben. Es gibt nicht wenige Filme, in denen dieses Thema in der einen oder anderen Weise aufgegriffen wird. Hat man damit bewusst oder unbewusst das große Thema der Menschheit aufgegriffen: den stellvertretenden Tod Jesu am Kreuz?
Immer wieder gibt es Aussagen führender Theologen, die diesen Sühnetod Jesu in Abrede stellen. Dabei geht es nicht darum, die historische Tatsache des Leidens und Sterbens Jesu zu leugnen. Nicht ob Jesus am Kreuz starb, steht zur Debatte, sondern das Warum. Sie wollen nicht einsehen, dass es ein allmächtiger Gott nötig habe, Leben zu opfern und Blut zu vergießen, um Sünden zu vergeben.
Ist Jesus Christus stellvertretend für die Sünden der Menschen gestorben?
In den Glaubensartikeln der Heilsarmee hat es unser Gründer William Booth deutlich gemacht: Für die Verlorenheit der Menschen kann es nur in einem Namen Rettung geben, in Jesus Christus. So heißt es im 6. Glaubensartikel: „Wir glauben, dass der Herr Jesus Christus durch sein Leiden und Sterben eine Versöhnung für die ganze Welt vollbracht hat, und dass jeder, der will, gerettet werden kann.“
Die Frage der Rechtfertigung vor Gott ist und bleibt die alles entscheidende Frage des Menschen. Schon im Alten Testament wird deutlich: Sünde braucht Sühnung. Der Sündenbock wird nicht nur im übertragenen Sinn, sondern im wörtlichen Sinn gebraucht. Der Hohepriester legte symbolisch die Sünden des Volkes auf einen Ziegenbock, der dann in die Wüste gejagt wurde. Schon daran, dass die Begriffe „Sündenbock“ und „in die Wüste geschickt“ noch heute zu unserem Sprachgebrauch gehören, zeigt, wie durchgängig sie benutzt werden.
Jesus Christus wird von Jesaja als das Opferlamm bezeichnet: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt“, Jesaja 53,4.5.
Auch im Neuen Testament wird vom Opfer Jesu für unsere Sünden gesprochen: Schon in der Geburtsankündigung durch den Engel klingt an: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“
Einige Jahre später schreibt der Apostel Paulus: „So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt“, 2. Korinther 5,20.21. Zur Sünde gemacht heißt, unsere Sünde wird zu seiner Sünde. Unsere Verfehlung wird zu seiner Verfehlung. Unsere Strafe wird zu seiner Strafe. Sein Tod macht uns frei.
Jesus Christus gab sein Leben für uns zur Erlösung. Er vergoss sein Blut, um uns mit dem Vater zu versöhnen. Einen anderen Grund kann es für sein Leiden und Sterben nicht geben. Dieser Karfreitag ruft uns auf, für die Erlösung zu danken und seine Vergebung in Anspruch zu nehmen.
„Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen. Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet sie“, Apostelgeschichte 4,12 Hfa.
Major Alfred Preuß