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Top im Job

Vom Juniorchef zum Sklaven. Vom Sklaven zum Prokuristen. Danach direkt unschuldig ins Gefängnis, und vom Gefängnis schließlich zum Premierminister. Die Karriere von Joseph gleicht einer Achterbahnfahrt. Dass er selbst nach schlimmen Schicksalsschlägen immer wieder aufstieg und zuletzt eine Weltmacht erfolgreich durch eine Wirtschaftskrise führte, ist kein Zufall. Das Erfolgsrezept dieses Mannes, der in der Bibel eine wichtige Rolle spielt, basiert auf einer Reihe von Prinzipien, die uns auch heute helfen können, Top im Job zu sein.

Eine klare Vision
Bereits als Teenager hatte Josef eine konkrete Vorstellung davon, welchen Platz er im Berufsleben einmal einnehmen würde. Ihm war völlig klar, dass er eine Führungskraft werden würde. Diese Vision beruhte auf zwei Träumen, die Gott ihm geschenkt hatte. Sie half ihm, in schweren Zeiten nicht den Mut und seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren – auch als seine eifersüchtigen Brüder ihn in die Sklaverei verkauften oder als er im Gefängnis saß und die Hoffnung auf Befreiung in weite Ferne rückte. Eine deutliche Sicht dessen, was wir im Job erreichen wollen, kann uns ebenfalls helfen, Durststrecken erfolgreich zu überwinden.

Konkrete Werte
Josef führte sein Leben nicht beliebig. Er gründete es auf ein solides Wertefundament, das in erster Linie aus Loyalität, Treue, Wahrhaftigkeit und Fleiß bestand. Diese Werte brachten ihm einerseits die Anerkennung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten ein. Andererseits geriet er dadurch in Schwierigkeiten: Nachdem er vom Sklaven zum Prokuristen aufgestiegen war, versuchte die Frau seines Chefs, ihn zu verführen. Aber Josef wollte seinen Vorgesetzten nicht betrügen und entzog sich den Nachstellungen. Die enttäuschte Gattin bezichtigte ihn der versuchten Vergewaltigung – und der junge Mann kam ins Gefängnis. Josef stand kompromisslos zu seinen Werten und zeigte Charakter. Ein Lebensstil, der nicht einfach ist, aber letztlich zum Erfolg führt.

Beharrlichkeit
Dranbleiben! Josef gab niemals auf. Egal, in welcher Situation er war, ob als Sklave oder Vorgesetzter, Gefangener oder Premierminister – stets war er bereit, sein Bestes zu geben und überdurchschnittliche Leistung zu bringen. Auch dann, wenn eine angemessene Belohnung bei Weitem nicht in Sicht war. Es war diese Grundhaltung, die Josef immer wieder nach oben brachte.

Begabung
Jeder von uns hat ein Päckchen Talente mit auf den Lebensweg bekommen. Wer Top im Job sein möchte, sollte diese Begabungen entdecken, ihr großes Potenzial ausschöpfen und bestmöglich nutzen. Wer entsprechend seiner Stärken handelt, muss weniger Energie aufbringen, um erfolgreich zu sein. Josef hatte die Fähigkeit, Träume zu deuten. Dieses Talent holte ihn schließlich aus dem Gefängnis heraus, brachte ihn an den Hof des Pharao von Ägypten und damit in seine eigentliche Position als zweiter Mann im Staat.

Vergebungsbereitschaft
Josef hätte allen Grund gehabt, den Kopf hängen zu lassen und bitter zu werden. So oft hatte man ihn ungerecht und mies behandelt. Von den Brüdern verkauft, von der Chefin verleumdet, von den Mitgefangenen verlassen, wurde ihm insgesamt mehr Leid angetan, als mancher im Leben ertragen kann. Trotzdem ließ er sich durch die Schuld der anderen weder entmutigen noch beeinträchtigen. Das ist nur dann möglich, wenn man nicht auf eine Entschuldigung wartet, sondern von sich aus vergibt und sich dadurch von der Schuld der anderen löst, um befreit weiterzugehen. Josef war dieses Prinzip so vertraut, dass er sich später als Premierminister bei einem Wiedersehen mit seinen Brüdern nicht rächte, sondern entspannt sagen konnte: „Ihr hattet zwar Böses gegen mich beabsichtigt; Gott aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden.“

Gottes Segen
Der maßgebliche Faktor für Josefs Erfolg war jedoch letztlich die liebevolle Begleitung Gottes. In der Bibel heißt es: „Der Herr aber war mit Josef, und er war ein Mann, dem alles gelang.“ Gott kümmerte sich in guten und in schlechten Zeiten um Josef und sorgte dafür, dass die Vision, die er dem Teenager geschenkt hatte, Wirklichkeit wurde. Josef wiederum hatte Zeit seines Lebens Gott vertraut. So entstand eine enge Beziehung, die auch für uns heute möglich ist, weil Gottes Sohn, Jesus Christus, alle Hindernisse entfernt hat, die uns von Gott trennen können.

Diese Beziehung zu Gott gibt unserem Leben Sinn und Erfüllung – völlig unabhängig von Höhen und Tiefen. Sie ist wichtiger als Erfolg und Karriere. Josef betrachtete seinen persönlichen Wert völlig unabhängig von seinem Beruf, seiner Position, seinen Aufgaben und seinem Besitz. Für ihn war die Beziehung zu Gott sogar noch wichtiger als Top im Job zu sein. Ich finde: Josef hat seine Prioritäten richtig gesetzt.

Andreas W. Quiring
HM 2013-09

Zum Nachlesen
Die Geschichte von Josef steht ziemlich weit vorne in der Bibel: Im Alten Testament, 1. Buch Mose, Kapitel 37 und 39 bis 50.

Bild: © Gina Sanders - Fotolia.com

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