Was bleibt nach Pfingsten?
Die Feiertage sind vorbei. Arbeit und Schule haben uns wieder fest im Griff. Die Familien sind wieder abgereist und wir versuchen noch die Reste vom Festessen zu verwerten. Aufräumen ist angesagt und dann hat uns der Alltag wieder und auch die Pfingstrosen verblühen. Ist Pfingsten wirklich ein Fest das uns nichts bedeutet? Brauchen wir es eigentlich gar nicht. O doch, denn ohne Pfingsten würde wir sehr viel vermissen.
Wenn wir die Zeit zurückdrehen und das erste Pfingstfest in Jerusalem ungeschehen machen könnten, wären wir erstaunt, was uns heute alles fehlt.
Pfingsten ist die Geburtsstunde der christlichen Kirche. Wenn es keine christlichen Kirchen gäbe, würde uns so manches fehlen. Ich weiß nicht, wie viele Kindergärten nicht da wären. Es gäbe eine ganze Anzahl Krankenhäuser nicht. Die Einrichtungen der Diakonie mit allen Angeboten für Kinder, Jugendliche, alte Menschen, Behinderte und Kranke wären mit einem Schlag vom Erdboden verschwunden. Aber wir hätten auch keine Gottesdienste, keine Veranstaltungen für die verschiedenen Altersgruppen. Es fänden keine Taufen oder Kinderweihen statt. Niemand würde konfirmiert oder kirchlich getraut. Der Abschluss eines Lebens wäre sehr trostlos, denn es gäbe keine kirchlichen Beerdigungen. Keinen Pfarrer, der am Krankenbett säße, keinen Pastor, der einen Hausbesuch machte. Und das Schlimmste von allem: Es gäbe keine Heilsarmee.
Wir wären alle nicht ganz bei Trost, ja, es wäre sehr trostlos in dieser Welt ohne Pfingsten, ohne den Heiligen Geist, ohne den Tröster, der uns in allen Lebenslagen zur Seite steht.
Aber, Gott sei Dank, es gab ein Pfingstfest in Jerusalem. Es gab die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Glaubenden, die Jünger Jesu. Es gab diese Initialzündung, die zur Geburtsstunde der Kirche wurde und aus der so vieles entstand, was wir heute als selbstverständlich ansehen.
Sie sehen also: Es blieb und bleibt viel nach Pfingsten.