Rundbrief August–Oktober

Auf ein Wort

„Darum sage ich euch: Sorget Euch nicht um Euer Leben.“
Matthäus 6, 25a

Nicht so sehr das gewaltige Ereignis, dass Mose und die Israeliten durch das Rote Meer zogen, ist erstaunlich und wunderbar; es ist vielmehr die Wüstenwanderung, bei der annähernd drei Millionen Menschen vierzig Jahre lang in einer dürren, unfruchtbaren Wüste ernährt wurden.

Haben wir uns jemals darüber Gedanken gemacht, was es hieß, nur von einem Tag zum andern am Leben zu bleiben, wo alle dazu notwendigen Mittel fehlten? Halten wir uns einige Tatsachen vor Augen, um zu erkennen, wie unmöglich es für Mose und das Volk gewesen wäre, sich auf eigene Mittel und Möglichkeiten der Lebenserhaltung zu verlassen. Um das Volk nur vor dem Verhungern zu bewahren, hätte Mose täglich bis zu 1500 Tonnen Nahrungsmittel gebraucht; um sie zu ernähren, wie wir es gewohnt sind, hätte man mindestens 4000 Tonnen täglich heranschaffen müssen. Dazu wären zwei Güterzüge nötig gewesen, jeder 1,5 km lang!

Nach unseren heutigen Preisen hätte das täglich ca. 7 Millionen Euro gekostet. Und dann die Wassermenge, nur für die äußeren Bedürfnisse, zum Trinken und Waschen! Man hat errechnet, dass dafür täglich 45 Millionen Liter nötig waren. Stellen wir uns die gewaltige Aufgabe vor, dieses Wasser herbeizuschaffen. Dazu wäre ein Tankzug von 2700 km Länge nötig gewesen! Ob Mose sich nun dieser gewaltigen Zahlen bewusst war oder nicht, Gott wusste jedenfalls, was zum Überleben des Volkes notwendig war. Man kann jetzt wohl eher verstehen, weshalb Mose zuerst zögerte, der große Befreier des Gottesvolkes zu werden, wenn er auch nur einen Schimmer von der gewaltigen Aufgabe hatte, die ihn erwartete. Wir wissen mit ziemlicher Sicherheit, dass er das Land, seine Jahreszeiten und seine Ausdehnung kannte.

Aber Gott war der Versorger, nicht Mose. Moses Aufgabe und die des Volkes bestand darin, Tag für Tag weiterzuziehen. Gott sorgte an jedem Tag dafür, dass das Volk essen und leben konnte. Gott sorgte für sie, und das 14.600 Tage lang. Vertrauen wir ihm, wenn es um uns und unser Leben geht?

Herzliche Grüße,

Claudia Klingbeil, Majorin
(Leitung Heilsarmee Wuppertal)

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