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Gedanken zum dritten Glaubensartikel der Heilsarmee

Der dritte Glaubensartikel

Wir glauben an die Dreieinigkeit Gottes – Vater, Sohn und Heiliger Geist –, eins im Wesen und gleich an Kraft und Herrlichkeit.

Das Geheimnis der Dreieinigkeit

Im 1. Buch Mose, Kapitel 18 wird berichtet, wie Gott zu Abraham kommt. Da stehen drei Männer vor Abraham. Er bewirtet sie und die Männer sagen ihm, dass Sara in einem Jahr einen Sohn haben wird. In einer Bibelverfilmung wird diese Begebenheit gezeigt. Die drei Männer sind verhüllte Gestalten. Sie sprechen abwechselnd und nur derjenige, der gerade spricht, hat ein Gesicht, die beiden anderen sind jeweils gesichtslos. Ich habe in diesen Männern immer eine Andeutung auf die Dreieinigkeit (Trinität) Gottes gesehen.

Die Theologen sprechen von der Selbstbegrenzung der Offenbarung Gottes. Alle Erkenntnis Gottes ist Stückwerk. Und auch die Dreieinigkeit Gottes bleibt für uns ein Geheimnis. Wesen und Person Gottes bleiben ein Geheimnis. Menschen können das Wesen Gottes nie ganz erfassen, begreifen und entschlüsseln. In der Theologie wird von der „menschlichen Redeweise“ von Gott gesprochen. In der Frage nach der Dreieinigkeit steckt die Frage:

„Was für einen Gott haben wir?“

Die Bibel kennt zwar keine systematische Lehre der Dreieinigkeit, aber nach ihren Aussagen gibt es den dreieinigen Gott eindeutig. Die Zuwendung zur Welt erfolgt im Namen des dreieinigen Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Einige „Trinitätsformeln“ haben wir in 1. Korinther 12,4-6, Epheser 4,4-6 und Matthäus 28,19.

Die Trinitätslehre zeigt, dass der christliche Gott nicht verborgen, statisch und unnahbar ist. Gott hat sich enthüllt und offenbart. Die Trinität beschreibt das Wie der Offenbarung Gottes. Gott offenbart sich als der Vater im Sohn durch den Heiligen Geist. So ist er auch bei sich selbst und für sich selbst Vater, Sohn und Heiliger Geist. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind im Wesen Gott. Welcher „Teil“ der Dreieinigkeit sich auch offenbart – es ist immer Gott!

Im heilsgeschichtlichen Handeln erkennen wir die Dreieinigkeit:

Gott, der Schöpfer:

1. Mose 1,1: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Der Sohn, das schöpferische Wort Gottes:

Johannes 1,1-3: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort ... und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“

Kolosser 1,15.16: „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“

Der Heilige Geist ist bei der Schöpfung dabei:

1. Mose 1,2: „Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“

Gott, der Erlöser:

Die Erlösung ist das Werk des Sohnes, der vom Vater gesandt wurde.

Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“

2. Korinther 5,19: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber.“

Epheser 2,18: „Durch ihn – Christus – haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.“

Gott, der Heiligende:

1. Thessalonicher 5,23: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“

Johannes 17,17-19: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt. Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.“

Die Gegenwart der Dreieinigkeit

Die Lehre vom dreieinigen Gott macht es unmöglich, von einem unpersönlichen Gott zu sprechen, der in allen Religionen und in jedem Gottesglauben derselbe ist. Der biblische Glaube ist an den dreieinigen Gott gebunden! Der biblische Glaube kann nur durch die Aneignung der Rettungstat Jesu gelebt werden. In der Person und im Werk Christi erschließt sich uns Gott selbst.

Die Gemeinde ist ständig aufgefordert, ihr Leben am Leben Jesu – wie es in der Bibel offenbart wird – zu prüfen und zu entfalten.

2. Petrus 1,3.4: „Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.“

In Jesus Christus ist Gott selbst Mensch geworden. Darum ist Jesus der Ort und der einzige Weg, um Gott kennenzulernen, zu sehen und ihm zu begegnen.

Johannes 14,6-9: „Jesus spricht zu ihm: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.’ Spricht zu ihm Philippus: ‚Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.’ Jesus spricht zu ihm: ‚So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?’“

In Jesus wird der Vater geehrt.

Philipper 2,11: „... und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Jesus als der Sohn Gottes steht darum notwendigerweise im Mittelpunkt des trinitarischen Gottesglaubens. Redeweise und Lebensweise der Gemeinde entfalten sich in erster Linie an Jesus Christus und mit ihm, durch ihn und über ihn am Vater und am Heiligen Geist.

Mit der Gabe des Heiligen Geistes gibt sich der Vater und der Sohn dem Glaubenden. Der Heilige Geist ist die Gegenwart Gottes im Glaubenden.

Das Christenleben hat trinitarischen Charakter. Der Heilige Geist ist das Siegel, dass der Glaubende Gottes Eigentum ist und dass die Erlösung in Christus wirksam ist und er bewahrt wird bis auf den Tag der Wiederkunft Christi, an dem er einen neuen Leib bekommt und ewig bei Gott sein wird.

Römer 8,23 – „Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.“

Unser Leben als Christen hat seinen Ursprung und sein Urbild in der Dreieinigkeit Gottes:

Der Vater ist der Schöpfer.
Der Sohn ist der Erlöser.
Der Heilige Geist ist der Heiligende.

Unser Leben als Christen soll ein Abbild der Dreieinigkeit Gottes sein.

Gott wollte Abraham besuchen. Er tat dies in der Gestalt von drei Männern. Der biblische Bericht unterscheidet die Männer nicht. Es ist, als ob eine Person da wäre. In der Dreieinigkeit können wir keinen Unterschied machen. Egal, ob wir es mit dem Vater, dem Sohn oder dem Heiligen Geist zu tun haben, es ist immer Gott.

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