Wer weiß, wohin der Weg uns führt?
Einmal unterhielt ich mich mit einer älteren Frau. Sie sagte: „Als ich jung war, hatte ich mein Leben genau geplant, ich sah einen goldenen Weg zum Glück vor mir." „Was ist daraus geworden?", fragte ich. Sie zuckte die Schultern und sagte: „Es kam alles anders. Meine Hoffnungen und Träume sind zerbrochen."
Gerne hätte ich Genaueres erfahren, aber mir war klar, dass es nicht höflich gewesen wäre, nachzufragen. Doch ich fand einen Kompromiss, indem ich fragte, ob sie darüber hinweggekommen sei. Sie lächelte und antwortete: „Mehr als das. Innerhalb von etwa einem Jahr merkte ich: Wenn ich das bekommen hätte, worum ich gebetet hatte, wäre mein Leben ruiniert gewesen." Mir kam dazu folgender Gedanke: „Was für ein Segen, dass Gott um die Ecke sehen kann!"
Ich frage mich, wie viele von uns die Erleichterung dieser Frau teilen. Im Nachhinein merken manche, dass ihr Weg sie womöglich ins Unglück geführt hätte, wenn Gott ihre Gebete in der Vergangenheit so erhört hätte, wie sie es wollten.
Manchmal ist es schwer zu akzeptieren, dass die Dinge nicht so funktionieren, wie wir es uns vorstellen. Es kann hart sein, Gott Nein sagen zu hören. Vielleicht haben wir dann sogar das Gefühl, dass er uns nicht mehr liebt, weil wir nicht das tun können, was wir wollten.
Doch Gott sei Dank hat er den besten Plan für uns. Wir können ihm vollkommen vertrauen, dass er uns durchs Leben führt. Vielleicht wissen wir nicht, wohin wir gehen, doch wie es im Psalm heißt:
„Er zeigt mir den richtigen Weg", Psalm 23,3.Wenn wir Gott folgen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, wohin er uns führen wird. Er liebt uns und verspricht bei uns zu bleiben, wo auch immer wir landen.
Helen Brett
aus der britischen Heilsarmeezeitschrift „The War Cry"