Unterwegs zu Menschen in Not
Für immer mehr Menschen in Deutschland ist es nicht selbstverständlich, jeden Tag satt zu werden. Die Heilsarmee in Deutschland steht in rund 50 Gemeinden und Sozialeinrichtungen den Menschen in ihren unterschiedlichen Nöten bei und versorgt sie mit dem Lebensnotwendigen.
Doch nicht jeder findet den Weg zu uns. Deshalb suchen unsere Helfer obdachlose und andere bedürftige Menschen in einigen Städten mit mobilen Suppenwagen auf.Mit mobilen Suppenküchen versorgt die Heilsarmee vor allem diejenigen, die sich auf der Straße durchschlagen müssen. Zugleich sind die Einsatzwagen für diese Menschen eine wichtige Anlaufstelle, an der sie über ihre Sorgen und Nöte sprechen können.
Beispiele unserer Arbeit
Vorfahrt für Gottes Liebe
In Bad Cannstatt in Stuttgart fährt ein roter Einsatzwagen vor. In großen Lettern ist „Vorfahrt für Gottes Liebe“ auf allen Seiten des Wagens zu lesen. Am Steuer sitzt Pastor Markus Piechot, der mit seiner Frau Birgit die Heilsarmee-Gemeinde in Stuttgart leitet. Mit einem Team von ehrenamtlichen Helfern bringt er damit warme Getränke, Mahlzeiten, Lebensmittel, Decken, Schlafsäcke und Hygieneartikel zu Menschen auf der Straße.
Wenn man ihn fragt, „Warum macht ihr eure Einsätze?“, dann lautet seine Antwort: „Weil wir Gottes Liebe in dieser Welt feiern! Sonntagmorgens unter der König-Karl-Brücke ist genauso Gottesdienst wie die Heilige Messe aus dem Petersdom.“
Auf die Ärmsten zugehen
Mitarbeiter der Heilsarmee in Berlin-Südwest fahren mit dem Einsatzwagen dreimal die Woche zu sozialen Brennpunkten der Stadt. Auch am Kottbusser Tor, einem der Hauptumschlagplätze für harte Drogen, machen sie regelmäßig Halt.
Hier, im Nordosten Kreuzbergs, suchen die Helfer die auf der Straße Gestrandeten auf und versorgt sie mit warmer Suppe und heißem Kaffee. Sie hören ihnen zu und sprechen mit ihnen über ihre Sorgen. Sie machen ihnen Mut und vermitteln Zuversicht, was oft genauso wichtig wie ein warmes Essen ist.
Menschen annehmen
Auch in Freiburg ist eine mobile Suppenküche der Heilsarmee im Einsatz. Monika Birk hilft hier seit über 20 Jahren mit. Die vierfache Mutter, die auch berufstätig ist, gibt jeden Freitagabend am Hauptbahnhof Getränke und Essen an bedürftige Menschen aus.
„Die meisten unserer Gäste fühlen sich oft alleine und ausgeliefert. Sie suchen jemanden, der sich Zeit für sie nimmt und ihnen geduldig zuhört“, sagt Monika Birk. Die Heilsarmee-Helferin nimmt sich diese Zeit und hat zu vielen Besuchern inzwischen eine persönliche Beziehung. Sie freut sich darüber, wenn die Menschen dann auch bereit sind, weitere Hilfe anzunehmen, um ihrem Elend zu entkommen.
Auf Kältestreife in Dresden
Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, begeben sich Mitarbeiter der Heilsarmee in Dresden in den Abendstunden auf „Kältestreife“. Häufig bis nach Mitternacht sind die Helfer dann mit einem Transporter unterwegs, um Obdachlose zu suchen, ihnen warme Getränke, Suppe und Schlafsäcke zu bringen und mit ihnen zu reden.