Obdachlos zu sein, ist ein schweres Schicksal. Häufig begegnen uns die Menschen, die auf der Straße leben, im ersten Moment misstrauisch und voller Scham – zu oft sind sie bereits auf Ablehnung gestoßen. Vielleicht fällt es ihnen auch deshalb nicht immer leicht, Notunterkünfte aufzusuchen und Hilfe anzunehmen.
In den Gemeinden der Heilsarmee werden die betroffenen Menschen nach dem Vorbild Jesu angenommen. Jeder Mensch ist es wert, geachtet und geliebt zu werden, unabhängig von seiner Herkunft oder seiner Vergangenheit. Gerade deshalb kümmern sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden um diejenigen, die durch das soziale Raster unserer Gesellschaft fallen, die „ganz unten“ stehen und sonst niemanden mehr haben.
Das ist auch der Grund für das Vertrauen, welches uns die Obdachlosen und armen Menschen entgegenbringen. In den Gesprächen in unseren Einrichtungen, in den Tagestreffs, an den Einsatzwagen, auf der Kältestreife und im Nachtcafé geben wir den Hilfesuchenden nicht nur Essen und Wärme, sondern etwas viel Wertvolleres – Hoffnung!
Beispiele unserer Arbeit
Die Einsatzwagen der Heilsarmee
Mit mobilen Suppenküchen und Kältemobilen versorgt die Heilsarmee Bedürftige, die sich auf der Straße durchschlagen müssen. Zugleich sind die Einsatzwagen für diese Menschen eine wichtige Anlaufstelle, an der sie über ihre Sorgen und Nöte sprechen können.
Tagestreffs und Begegnungsstätten
Die Heilsarmee bietet Orte, an denen insbesondere bedürftige Menschen angenommen sind. In unseren Tagestreffs, Sozialcafés und anderen Begegnungsstätten sind alle Menschen willkommen. Sie erhalten hier Hilfe und finden einen geschützten Raum.
Die Sozialeinrichtungen der Heilsarmee
In 18 Sozialeinrichtungen und 11 angegliederten Angeboten kümmert sich die Heilsarmee in Deutschland um Einzelne, die mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen haben. Beispielsweise bietet sie Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, Unterkunft und Beratung – in Kooperation mit lokalen Behörden.
„Wir schicken niemanden weg“
Interview mit Marie Luise Schröder, über ihre Erfahrungen als vormalige Leiterin des Sozialwerk Nürnberg: „Jeder Mensch verdient einen würdevollen Umgang und Respekt. Egal, ob er oder sie auch mal streng riecht oder die Umgangsformen rauer sind. Wir wollen unseren Gästen zeigen: Du bist genauso wertvoll wie jeder andere Mensch auch.“
„So dreckig geht's dir nicht, dass du zur Heilsarmee gehst.“
Eduard S. war obdachlos. Der 57-Jährige schlief auf Parkbänken und wühlte in Mülltonnen nach Essen. Und jeden Morgen war da die Sorge: „Woher kriege ich das Bier für den Tag?“ Dann wagte er einen Schritt, der sein Leben verändern sollte. Hier erzählt der Münchner die Geschichte von seinem Fall und Neubeginn.
Auf Kältestreife in Dresden
Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, begibt sich ein Team der Heilsarmee in Dresden in den Abendstunden auf „Kältestreife“. Bis nach Mitternacht sind die Helfer dann unterwegs, um Obdachlose zu suchen, ihnen warme Getränke, Suppe und Schlafsäcke zu bringen und mit ihnen zu reden.
Geborgenheit und Trost für Menschen in Not
Für bedürftige und allein lebende Menschen sind die Weihnachtstage häufig eine besonders schwierige Zeit. In ganz Deutschland organisieren die Gemeinden und Sozialeinrichtungen der Heilsarmee darum liebevoll gestaltete Weihnachtsfeiern für diese Personen.
Wie kann ich Obdachlosen helfen?
Wenn die Temperaturen sinken, es nasskalt und frostig wird, beginnt für Wohnungslose die härteste Jahreszeit. Dann ist Hilfsbereitschaft besonders wichtig. Doch viele fragen sich: „Was kann ich tun, um zu helfen?“ In diesem Video geben wir einige Tipps dazu.
Die Zahl der Wohnungslosen steigt rapide. Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslose (BAG W) waren 2018 rund 678.000 Menschen ohne Wohnung. Die meisten leben in Notquartieren. Schlimmer ergeht es denjenigen, die obdachlos auf der Straße leben. Fachleute gehen davon aus, dass die Zahl der Betroffenen durch die Corona-Krise weiter steigt.
Mit professionellen Einrichtungen, engagierten Gemeinden und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern hilft die Heilsarmee, die überlebensnotwendige Versorgung von obdachlosen Menschen mit Lebensmitteln, Notschlafstellen, Kleidung, Schlafsäcken oder einer warmen Suppe sicherzustellen.
Auch Sie können helfen. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, Essen, Wärme und Hoffnung zu schenken!